Ganzheitliche Massage - Kombination aus verschiedenen Massage-Techniken
Sie findet sich auf immer mehr Spa-Menüs und im Angebot zahlreicher
Kosmetikstudios und Massagepraxen. Viele sind schon in den Genuss
einer solchen Behandlung gekommen, ohne jedoch den genauen Ursprung
und die Grundlage dieser zu kennen. Was hat es also mit der Ganzheitlichen
Massage auf sich?
Nun, der Begriff Ganzheitliche Massage ist im Grunde genommen ein Sammelbegriff
für viele verschiedene Massagetypen oder aber eine Kombination aus verschiedenen
Techniken. Gemein ist allen Behandlungen aber, dass sie ein sogenanntes ganzheitliches
Menschenbild annehmen. Dies schließt verschiedene Aspekte ein: Beispielsweise
wird die Massage nicht als rein körperliche, muskelentspannende Maßnahme
angesehen. Sie soll im Gegenteil die Balance zwischen Körper, Seele und
Geist gleichermaßen fördern und den Behandelten so wieder in Einklang
mit sich selbst bringen. Hierzu gibt es ganz unterschiedliche Ansätze. Eine
gängige Behandlungsmethode bei der Ganzheitlichen Massage ist daher die
sogenannte energetische Harmonisierung. Dabei wird angenommen, dass dem Organismus
ein energetisches System - je nach Herkunft der Massage wird dieses durch Energieleitbahnen
(Meridiane), Energiepunkte (Nadis) und vieles anderes bezeichnet - übergeordnet
ist, welches für Wohlbefinden und Harmonie sorgt. Dieses Energiesystem versorgt
den gesamten Menschen mit der nötigen immateriellen Kraft, wobei es durch
verschiedenste Umstände auch zu Störungen kommen kann. Solche Störungen
können dabei mit einer Unterversorgung, aber auch mit einem Überschuss
an Energie in einem bestimmten Bereich einhergehen. Ziel der Ganzheitlichen Massage
ist es daher, die zur Verfügung stehende Energie wieder gleichmäßig
zu verteilen und Störungen zu beheben. Aus diesem Grunde wird diese Massage
von vielen Naturheilkundlern und Massagetherapeuten aus dem spirituellen Bereich
nicht nur als reine Entspannungs- und Wohlfühlmaßnahme empfohlen.
Sie soll ergänzend hierzu auch verschiedenste Beschwerdebilder wie Schlaflosigkeit,
Stimmungsschwankungen, Stress, Verdauungsprobleme, Migräne und viele weitere
typische "Zivilisationskrankheiten" lindern können. Dies gilt selbstverständlich
nur nach ärztlicher Abklärung und eventuell begleitender Behandlung.
Während vielen solcher Beschwerden aber oftmals keine organische Ursache
zugeordnet werden kann, hat die Ganzheitliche Massage schon bei vielen Behandelten
für deutliche Besserung gesorgt. Die Wirkung ist dabei nicht wissenschaftlich
bestätigt (mit wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise im Bereich der Traditionellen
Chinesischen Medizin), sondern beruht vor Allem auf Erfahrungen. Wer jetzt auf
den Geschmack gekommen ist und sich einmal eine Ganzheitliche Massagebehandlung
gönnen möchte, der muss sich zunächst entscheiden: Shiatsu oder
Tuina-Massage, eine ayurvedische Behandlung oder die Traditionelle Thai Massage?
Wir haben einen kleinen Überblick der beliebtesten Ganzheitlichen Massagen
für Sie zusammengestellt. Selbstverständlich kann Ihr Massagetherapeut
auch eine Kombination aus verschiedenen Techniken anbieten. Neben den hier vorgestellten
Massageformen gibt es auch viele neuere Methoden und Varianten wie die InTouch-Massage,
welche auf eigenen Seiten vorgestellt werden. Wer Interesse daran hat, die Methoden
nicht nur passiv zu erleben, sondern selbst einmal ein Massageseminar zu besuchen,
wird zum Beispiel auf dieser Seite für Ganzheitliche Massagen fündig:
http://www.yoga-vidya.de/ausbildung-weiterbildung/therapie-aus-weiterbildung/ganzheitliche-massage-therapie.html.
Mit sanftem Fingerdruck: Die Shiatsu-Massage
Der Begriff Shiatsu setzt sich zusammen aus den japanischen Vokabeln "shi" für
Finger sowie "tsu" für Druck. Es handelt sich hierbei also um eine Behandlung,
bei der verschiedene Körperpartien durch den Fingerdruck des Shiatsu-Therapeuten
bearbeitet werden. Dabei gibt es jedoch wie bei anderen ganzheitlichen Massagen
auch nicht in erster Linie um Lösung von Verspannungen oder Ähnliches.
Im Gegenteil: Die Shiatsu-Massage, welche als moderne japanische Variante der
chinesischen Körpertherapie (siehe "Tuina") gilt, kann mitunter sehr sanft,
fast streichelnd ausgeführt werden. Entscheidend ist hier vielmehr die energetische
Arbeit, welche zu einer Harmonisierung der Meridiane führen soll. Dieses
sanfte Arbeiten entlang der Meridianlinien ist eine der Besonderheiten des Shiatsu
- bei verwandten Massageformen wird häufig eher mit Energiezentren und somit
mit punktuellem Druck gearbeitet. Dabei ist keine japanische Fingerpunktmassage,
wie Shiatsu übersetzt heißen könnte, wie die Andere. Jede Behandlung
ist individuell auf den Klienten und seine akuten oder chronischen Beschwerden
abgestimmt. Diese müssen jedoch nicht zwangsläufig in körperlichen
Symptomen manifestiert sein. Welche Meridiane dabei einer intensiveren Behandlung
bedürfen, stellt der Shiatsu-Therapeut zu Beginn der Massagesitzung mit
Hilfe einer Art Bauch-Diagnose fest. Hierzu wird der Bauch des Klienten sanft
betastet und nach energetischen Ungleichheiten oder Auffälligkeiten untersucht.
Störungen des Meridiansystems sollen sich der Annahme nach auch in der Körpermitte
manifestieren, so dass hier eine Diagnose für die folgende Shiatsu-Behandlung
möglich ist. Entsprechend dieser Diagnose wird dann die ca. 40 bis 70-minütige
Shiatsumassage durchgeführt. Hierbei können sowohl punktueller als
auch fließender Druck, leichte oder kräftigere Streichungen und Drehungen
zum Einsatz kommen. Im Westen wird die Shiatsu-Massage übrigens traditionell
bequem bekleidet auf einer Matratze oder Matte am Boden liegend durchgeführt.
Im Ursprungsland Japan hingegen ist der Behandelte während der Massage oftmals
unbekleidet. Übrigens: Shiatsu kennt viele Abwandlungen und Varianten. Besonders
hervorzuheben wäre hier das Baby-Shiatsu, welches auch schon bei kleinen
Kindern vorbeugend und sanft angewandt wird, sowie die Watsu-Massage ("Wasser-Shiatsu").
Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin: Die Tuina-Massage
Ähnlichen Ursprungs, dabei jedoch um mindestens 1000 Jahre älter, ist
die Tuina-Massage. Sie zählt zur Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz
TCM. Der reichhaltige Wissens- und Erfahrungsschatz dieses uralten, fernöstlichen
Heilsystems hat im Laufe der letzten Jahre zu einer stetigen wissenschaftlichen
Anerkennung der TCM geführt. Einige Behandlungen werden dabei von Privaten
und Gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ob die Tuina-Massage hierzu
zählt, muss im Einzelfall geklärt werden. Wie eine Behandlung abläuft,
lässt sich bereits mit der passenden Übersetzung ableiten: Das Wort "Tuina" setzt
sich zusammen aus den chinesischen Vokabeln für schieben bzw. drücken
("tui") sowie ziehen ("na"). Diese sehr gegensätzlichen Bewegungen sind
es , auf denen die Massagetechnik beruht. Genau wie im Shiatsu auch wird die
Tuina-Massage zur allgemeinen Gesunderhaltung, aber auch bei spezifischen Beschwerden
empfohlen. Die moderne Variante dieser uralten Heilmethode vereint dabei verschiedene
Handgriffe und Massagetechniken, die allesamt einen sowohl energetischen als
auch unmittelbar körperlichen Ausgleich des Menschen erzielen sollen. Durch
die mitunter recht kräftige Behandlung eignet sich die Tuina-Massage auch
bei muskulären Verspannungen und damit verwandten Beschwerden. Neben den
sanften bis kräftigeren Zieh- und Schiebbewegungen werden bei der Behandlung
auch Akupressurpunkte sowie Griffe ähnlich der Chiropraktik eingesetzt.
Ganz im Gegensatz zu sanfteren Ganzheitlichen Massagen kann die Tuina-Behandlung ähnlich
wie die Traditionelle Thai Massage am Anfang sogar schmerzhaft sein. Die wohltuende
Wirkung danach ist jedoch unbestritten. Als Behandlungsfolge werden meist mehrere
Tuina-Behandlungen in regelmäßigen Abständen empfohlen, um eine
grundlegende Veränderung und Verbesserung der Beschwerden zu ermöglichen.
Abhyanga, Garshana, Pinda Sveda und Co.: Massagen aus dem Ayurveda
Was die TCM in China darstellt, das ist Ayurveda in Indien. Das ayurvedische
Heilsystem blickt auf eine ebenfalls über 1000 Jahre alte Geschichte zurück
und wird noch heute als Alternative oder Ergänzung zur klassischen Medizin
angesehen. An indischen Universitäten gehört das Ayurveda-Studium zu
einem der langwierigsten und anspruchvollsten Studiengängen überhaupt.
Entsprechend komplex ist das Heilverfahren, wobei in Europa meist nur einzelne
Bestandteile hieraus angeboten werden. Massagen spielen dabei im Ayurveda eine
sehr große Rolle. Sie werden nicht als reine Wellness-Maßnahmen,
sondern ganz im Gegenteil als elementarer Bestandteil einer jeden Therapie angesehen.
So gibt es Massagen für jeden Typ und nahezu alle Beschwerden, die am Besten
individuell verordnet bzw. empfohlen wird. Ein erfahrener Massagetherapeut mit
ayurvedischer Ausbildung kann bei der Auswahl behilflich sein. Das ganzheitliche
Menschenbild im Ayurveda unterscheidet sich von dem anderer Heilsysteme ein wenig:
Hier wird von drei Grundkonstitutionen, den sogenannten Doshas, ausgegangen.
Jeder Mensch verfügt über eine bestimmte Kombination dieser drei Doshas,
welche durch den individuellen Lebensstil täglich verändert wird. Massagen
sind hier eine gute Möglichkeit, für Ausgleich und Harmonie zu sorgen.
Die bekannteste ayurvedische Massage und ein echtes "Allroundtalent" für
verschiedene Grundtypen ist die Abhyanga, eine Ganzkörperölmassage.
Hierbei ist der Klient unbekleidet und liegt bequem auf einer Massageliege oder
Matratze. Die mindestens anderthalbstünde Behandlung umfasst verschiedene
Griffe und Streichungen, welche mit warmen Sesamöl ausgeführt werden.
Während diese Massage als nährend und sehr reichhaltig gilt, gibt es
auch sogenannte reduzierende Massagen. Diese sollen unter Anderem den Stoffwechsel
aktivieren helfen, bei Übergewicht und Cellulite hilfreich sein und darüber
hinaus einen ausgleichenden Effekt auf den gesamten Organismus haben. Solche
Behandlungen sind beispielsweise die Garshana-Behandlung als Trockenmassage mit
Rohseidenhandschuhen oder die Pinda Sveda-Anwendung mit erhitzten, in warmen Öl
getränkten Kräutersäckchen.
Nuad: Die Traditionelle Thai Massage
Die Traditionelle Thai Massage ist ebenfalls eine Ganzheitliche Massage, die
unmittelbare körperliche Effekte erzielt, aber ebenso auch auf der energetischen
Ebene wirken soll. Auch bei dieser Behandlung geht es um eine umfassende Harmonisierung
des Klienten. Die Traditionelle Thai Massage wird ebenfalls bekleidet und auf
einer Matratze liegend ausgeführt. Dabei unterliegt die Behandlung einer
mehr oder weniger festgeschriebenen Abfolge von verschiedenen Griffen, welche
je nach Konstitution und Beschwerden des Behandelten variiert oder intensiviert
werden können. Ähnlich wie bei der Tuina-Massage kommt es dabei zu
sehr unterschiedlichen Techniken, von Streichungen und Dehnungen der Muskulatur über
punktuellen Druck bis zu knetenden oder drehenden Bewegungen. Eine Besonderheit
ist dabei, dass ein Teil der Traditionellen Thai Massage auch im Sitzen durchgeführt
wird. Hierbei sitzt der Klient und wird von seinem Massagetherapeuten gestützt,
der verschiedene Bewegungen mit ihm ausführt. Dabei bleibt der Behandelte
passiv. Die Traditionelle Thai Massage begeistert durch ihren enorm wohltuenden
Effekt oftmals schon nach der ersten Anwendung, obwohl diese für Ungeübte
mitunter recht schmerzhaft sein kann.