Wohlbefinden durch Videospiele? Das sagt die Wissenschaft
Dass Massagen, Bäder und Entspannungstherapien viel tun können, um das Wohlbefinden zu verbessern weiß jeder. Aber im Alltag ist es oft nicht einfach, sich auf diese Weise etwas Gutes zu tun. Die Zeit für einen Massagetermin oder ein Spa-Wochenende fehlt vielen Menschen. Wie schön wäre es, wenn effektive Wellness-Maßnahmen sich einfach in den Alltag integrieren ließen. Und tatsächlich gibt es hierfür eine Möglichkeit – sie dürfte die meisten Menschen allerdings zunächst stutzig machen. Denn es handelt sich um Videospiele und die haben in der öffentlichen Diskussion eigentlich keinen besonders guten Ruf. Doch trotz der ständigen Kritik in den Medien spielen immer mehr Menschen gerne auf dem PC oder auf dem Handy. Ein Blick auf den Stand der Forschung zeigt: So steigern sie – ob bewusst oder unbewusst – ihr Wohlbefinden.
Spiele verbessern die Stimmungslage
Psychologen der University of Rochester befassten sich schon vor mehr als 10 Jahren mit der Frage, wie sich Computerspiele auf die Stimmung ihrer Nutzer auswirkten. Dabei stießen sie auf einen positiven Effekt. Der war aber nicht bei allen Spielen gleich groß. Je intuitiver ein Spiel zu bedienen war, desto größer war die positive Wirkung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Spiele mit einer einfachen Bedienung am ehesten geeignet sind, die Stimmung aufzuhellen. Dazu gehören zum Beispiel Rennspiele für die Konsole aber auch Mini-Games, wie sie im Casino online gespielt werden können. Weniger effektiv dürften hingegen komplizierte Strategiespiele oder Rollenspiele sein, wenn es darum geht die Stimmungslage zu verbessern. Sie müssen ihren Nutzern also einen anderen Vorteil bieten, der ihre Beliebtheit erklärt.
Weniger Stress, weniger Sorgen
Je nach Nutzungsverhalten können Computerspiele auch dazu beitragen, das Stressniveau ihrer Nutzer zu reduzieren. Eine Studie aus dem Jahr 2015 stellte fest, dass die Einstellung der Gamer maßgeblich dazu beiträgt, wie sich die Spiele auf sie auswirken. Sie befragten eine große Stichprobe von Gamern zu ihrem Spielverhalten. Dabei fanden sie durchaus auch problematische Aspekte. So gab es einige Nutzer, die sich in Spielwelten flüchteten, um Problemen zu entkommen. Bei ihnen war keine Verringerung von Stress und Anspannung zu beobachten. Andere Gamer nutzten Spiele jedoch, um emotionale Probleme zu bewältigen und nicht um vor ihnen zu entkommen. Diese Teilnehmer konnten ihr Stressniveau durch die Nutzung von Spielen effektiv senken, ohne dabei problematisches Verhalten an den Tag zu legen. Computerspiele könnten also dazu beitragen, dem gefürchteten Burn-out vorzubeugen.
Verjüngungskur für das Gehirn
Das wohl erstaunlichste Forschungsergebnis zu diesem Thema hat aber die University of California in San Francisco veröffentlicht. Sie untersuchte die Gehirnströme und das Reaktionsvermögen von älteren Menschen, während sie Computerspiele nutzten. Dabei stellten sie fest, dass nach einer Eingewöhnungsphase die älteren Probanden besser abschnitten als jüngere, untrainierte Teilnehmer. Das Gehirn der 60- bis 80-Jährigen funktionierte also besser als das von 20-Jährigen. Dieser Effekt ließ sich nicht nur während des Spiels feststellen. Er setzte sich auch bei anderen Aktivitäten fort: Die Gruppe der Senioren-Gamer schnitt plötzlich auch bei verschiedenen Multitasking Aktivitäten so gut ab, wie eine jüngere Vergleichsgruppe. Die Untersuchung legt nahe, dass gezieltes Training mit den richtigen Videospielen den Alterungsprozess rückgängig machen kann. Im Gehirn wohlgemerkt – wer auf ein jugendliches Aussehen wert legt, sollte sich trotzdem hin und wieder eine Gesichtsbehandlung gönnen.