Traubenkernöl als hochwertiger Bestandteil einer gesunden Ernährung
Über viele Jahre ist das Traubenkernöl in Vergessenheit geraten. Dabei haben bereits die Menschen der Antike das edle Öl als hochwertige Zutat für Speisen geschätzt. Doch nach und nach gewann es wieder an Bedeutung, denn die Wissenschaft hat längst die gesundheitsfördernden Einflüsse des vortrefflichen Öls bewiesen. Die spezielle Kombination aus essentiellen Fettsäuren, diversen Vitaminen und Phenolen heben das Traubenkernöl von vielen anderen Speiseölen ab.
Lange Zeit vergessen, heute wieder voll im Trend
Nicht zuletzt wegen seines hohen Preises wurde Traubenkernöl lange Zeit aus dem Ernährungsplan vieler Menschen verbannt. Die Erkenntnisse der Wissenschaft und moderne Techniken mit optimierten Produktionsprozessen haben dafür gesorgt, dass das edle Öl wieder seinen Weg in die Küchen des Landes fand. Viele Reformhäuser, aber auch Feinkostläden und Internetshops bieten seit einiger Zeit das erstklassige Traubenkernöl zum Kauf an.
Ein preisintensives Öl aufgrund aufwendiger Herstellung
Um allein einen Liter des guten Traubenkernöls herzustellen, benötigt man rund 40 kg Kerne. Diese stammen wiederum aus rund zwei Tonnen Trauben. Letztere werden natürlich nicht extra für die Gewinnung des Öls angebaut, sondern fallen als Abfallprodukt, dem sogenannten Trester, beim Keltern von Wein an. In aufwendigen Verfahren werden die Kerne gereinigt und getrocknet. Um die Kerne anschließend zu pressen, stehen den Produzenten des Feinschmeckeröls zwei Methoden zur Verfügung. Zum einen die Raffination. Es werden dabei die Kerne vor dem Pressen auf rund 170 °C erhitzt und zum Teil mit eigens dafür vorgesehenen Lösungsmitteln versetzt, um den Ertrag zu steigern, denn nur rund 15 % eines Kernes besteht aus Öl. Dieses ergiebigere Verfahren hat den Nachteil, dass viele wertvolle und gewünschte Inhaltsstoffe des Traubenkernöls verloren gehen. Werden die Kerne hingegen kalt gepresst, wertet dies die gesundheitsfördernde Wirkung des Öls nochmals deutlich auf. Die warm- bzw. kaltgepressten Öle unterscheiden sich zudem im Geschmack.
Mit Traubenkernöl vor Krankheiten schützen, Risikofaktoren minimieren
Als die wohl wertvollsten Stoffe des edlen Öls werden in erster Linie die ungesättigten Fettsäuren eingestuft. Der menschliche Organismus kann sie nicht selbst bilden und ist auf eine Zufuhr über die Nahrung angewiesen. So enthält Traubenkernöl zu 70 % die mehrfach ungesättigte Linolsäure. Sie reguliert nicht nur den Wasserhaushalt des Menschen, sondern kann zudem den Cholesterinspiegel senken, das Immunsystem stärken und Entzündungen im Körper, wie etwa rheumatischen Erkrankungen, vorbeugen. Das Vitamin E des Traubenkernöls bietet einen guten Schutz vor überzähligen freien Radikalen, welche die Körperzellen massiv angreifen. Weiterhin enthalten sind wichtige Spurenelemente, Phenole, Minerale und Lecithin. Das wertvolle Vitamin K wirkt sich indes positiv auf den Knochenstoffwechsel sowie die Blutgerinnung aus.
Einige Anwendungsbereiche für Traubenkernöl in der Küche
Aufgrund der Wertigkeit des Traubenkernöls wird es vorwiegend kaltgepresst für die Zubereitung von Salaten, Marinaden oder kalten Speisen verwendet. Auch zum Verfeinern von gekochten Gerichten kommt das edle Feinschmerköl kurz vor dem Servieren zum Einsatz. Es hat einen fruchtigen und leicht nussigen Geschmack sowie eine interessante hellgrüne Farbe. Ebenso kommt Traubenkernöl zum Anbraten oder Frittieren in die Töpfe. Allerdings findet dafür das geschmacksneutralere raffinierte Öl häufiger Anwendung. Fazit: Kaum ein Öl aus Pflanzen ist so gesund wie Traubenkernöl. Aufgrund des hohen Herstellungsaufwandes ist es preisintensiv. Es lohnt sich, das Öl in kleinen Mengen zu kaufen, dunkel und kühl zu lagern und es dennoch regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren.