So findest du die richtige Seife: ein kleines Seifen 1×1
Seife ist aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Ob Flüssigseife, Duschgel, Shampoo oder klassische Handseife, wir verwenden das Produkt aus Fettsäuren und Alkalisalzen ständig für unsere Reinigung. Doch Seife ist nicht gleich Seife. Gerade Duschgels und Shampoos, aber auch Flüssigseifen werden in der Regel industriell mit Hilfe von industriell hergestellter Kalilauge gefertigt und enthalten billigere, tierische Fette und Öle.
Als qualitativ hochwertig können daher nur klassische, vegan hergestellte Handseifen gelten. Doch auch hier gibt es massive Unterschiede in der Verarbeitung. Nicht jede Seife ist auch für jede Haut geeignet. Alles Wichtige über Seifen, deren Produktion und welches die beste Seife für deine Haut ist, erfährst du hier.
Die Herstellung von Seife
Seife wurde erstmals im 7. bis 8. Jahrhundert nach Christus im arabisch-syrischen Raum rund um Aleppo hergestellt und ist ein veganes Produkt ohne Tierfette oder Tierversuche. Daher findest du klassische Seifen unter dem Begriff „Aleppo Seife“. Klassisch werden hierbei Öl und Lauge zu einer zähflüssigen Emulsion, dem so genannten Seifenleim, verkocht. Danach setzt man die Seife einer Kochsalzlösung aus, wobei sich der feste Seifenkern absetzt.
Die daraus entstehende Kernseife ist allerdings nicht ph-Neutral und greift daher die Haut an und entzieht ihr Fett. Indem man rückfettende und pflegende Substanzen bei der Seifenherstellung wie Lorbeer- und Olivenöl hinzu gibt und bei der Herstellung auf ein Erhitzen der Seife verzichtet, kann man den ph-Wert der Seife senken und so ein Produkt herstellen, das die Haut schonend reinigt.
Nachteile von industriell hergestellten Seifen
Da die heutige Seifenindustrie sehr große Mengen von Seifen produzieren muss und das schonende, hautgesunde Kaltherstellungsverfahren sehr zeitaufwändig ist, wird die Seife bei der industriellen Fertigung erhitzt. Hier macht man es sich sehr leicht, da die Lauge sich bei ihrer Herstellung anfänglich sowieso erhitzt. Traditionell lässt man diese Lauge zuerst abkühlen, bevor man die Seife siedet. Die Industrie arbeitet einfach mit der heißen Lauge weiter.
Auf diese Weise lässt sich deutlich mehr Seife in deutlich kürzerer Zeit herstellen, die Öle und Fette in der Seife werden allerdings vollständig chemisch umgewandelt, was eine niedrigere Qualität und einen nicht ganz optimalen ph-Wert zur Folge hat. Außerdem werden häufig tierische Ersatzprodukte für die teuren Oliven- und Loorbeeröle genutzt, die besonders bei neuen Rezepturen mittels Tierversuchen gewonnen werden, und die Seifen vielfach mit Duftstoffen versetzt. Dies fördert leider auch die Entstehung von Allergien.
Traditionell hergestellte Seifen – natürlich und schonend für die Haut
Die traditionelle Seifenherstellung dauert wesentlich länger. Teilweise lässt man die Seifen jahrelang reifen, bevor sie verkauft werden. Mit einer solchen, traditionell hergestellten Aleppo Seife erhältst du dafür ein Produkt, das ausschließlich die klassischen, natürlichen Inhaltsstoffe enthält und das besonders schonend für die Haut ist. Außerdem musst du hier keine Angst vor Allergien haben. Auch hier gibt es allerdings Unterschiede in Zusammensetzung, Konsistenz und ph-Wert.
Welche Seife ist die Richtige für dich?
Du benutzt lieber Flüssigseife als feste Seife, möchtest aber gerne eine natürlich und schonend hergestellte Seife? Heutzutage gibt es auch Aleppo Flüssigseifen, die traditionell hergestellt werden und die auf Zusatzstoffe verzichten. Diese Seifen sind leicht zu dosieren und wie alle traditionellen Aleppo Seifen gut für Allergiker geeignet.
Du möchtest eine traditionell hergestellte Seife ohne Zusatzstoffe? Hier gibt es viele unterschiedliche Produkte. Die Unterschiede liegen vor allem im Anteil von Oliven- und Lorbeeröl, der Lagerungszeit, wobei eine längere Lagerung eine natürlichere Seife zur Folge hat, und dem ph-Wert der Seifen.
Ganz traditionell enthält Aleppo Seife 80 bis 88 Prozent Oliven- und 12 bis 20 Prozent Lorbeeröl und hat einen ph-Wert von 8. Sie wird vor dem Verkauf in der Regel 6 Jahre gelagert, um zu reifen. Besonders geeignet sind solche Seifen für Menschen mit natürlich fettiger Haut und Allergiker. Insbesondere eine Seife mit sehr hohem Olivenölanteil kann die Haut aber austrocknen.
Hast du ein Problem mit Akne, solltest du hingegen eine Aleppo Seife mit einem sehr geringen Anteil an Lorbeeröl von nur 12 bis 15 Prozent nehmen. Der geringe Lorbeerölanteil wirkt trocknend und reinigend auf deine Haut.
Leidest du eher unter trockener Haut solltest du Aleppo Seifen mit einem höheren Anteil an Lorbeeröl von 40 bis 50 Prozent bevorzugen, da Lorbeeröl der Seife zusätzlich hautfettende Eigenschaften verleiht. Insbesondere wenn du unter Neurodermitis leidest sollte Aleppo Seife mit 50 Prozent Lorbeeröl die Seife deiner Wahl sein. Wenn du nur leicht trockene Haut hast, kann dieser Anteil etwas zu hoch für dich sein und du solltest eher eine Seife mit 40 Prozent Lorbeeröl bevorzugen.
Wenn du unter Schuppen leidest und eine Seife suchst, die dafür geeignet ist, deine Haare damit zu waschen, solltest du ebenfalls Aleppo Seife mit einem Lorbeerölanteil von 50 Prozent bevorzugen, da Schuppen ein Resultat von trockener Kopfhaut sind.
Leidest du unter fettigen Haaren, ohne dass du Schuppen hast, ist eine Aleppo Seife empfehlenswert, die einen geringeren Lorberölanteil hat. Dieser sollte allerdings dennoch nicht unter 40 Prozent liegen, da die Kopfhaut sehr schnell austrocknet.