Alles, was man zum Erkältungsbad wissen muss
Jedes Jahr machen die Menschen im Schnitt zwei bis drei Erkältungen durch, nicht selten erkranken sie auch an einer Grippe. Mittlerweile sind nicht mehr nur die nasse Herbstzeit und der kalte Winter die Hauptsaison für die verantwortlichen Bakterien und Viren. Heutzutage gibt es glücklicherweise einige Hilfsmittel und Medikamente, die in der Hausapotheke ihren festen Platz gefunden haben. Hierzu zählt auch das beliebte Erkältungsbad. Doch wozu genau wird es angewendet und was verbirgt sich hinter diesem Wundermittel?
Ätherische Öle und ihre Wirkung
Bereits seit Jahrtausenden weiß man um die positive Wirkung von ätherischen Ölen auf unseren Körper und Geist. Schon im alten Rom wurden gerne Duftkerzen oder Duftöllampen angezündet, um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. Während der Duft von Rosen sehr romantisch wirkt und uns beruhigt, können wir bei Eukalyptus und Menthol mal so richtig durchatmen. Auch das Erkältungsbad bedient sich dieser bewährten Wirkung, damit die Atemwege schnell wieder frei werden.
Warum Sie ein Erkältungsbad nehmen sollten
Ein gut temperiertes Erkältungsbad fördert die gesamte Durchblutung und bringt den Körper richtig zum Schwitzen. Dadurch kann er die verantwortlichen Bakterien oder Viren besser bekämpfen. Der Badezusatz wirkt schleimlösend und befreit zusätzlich die Bronchien und die Nase. Der Druck vom Brustkorb wird gelindert und der Husten wird im Anschluss etwas produktiver. Auch Kopfschmerzen verschwinden und die Wärme tut dem gesamten Körper gut. Ihre Muskeln entspannen sich und Sie kommen für einen Moment zur Ruhe und Entspannung.
Verschiedene Produkte und Inhaltsstoffe
Es finden sich zahlreiche Badezusätze für ein Erkältungsbad, über die man sich im Vorfeld informieren sollte. Wenn Sie unter einer Allergie leiden oder schlichtweg einen Bestandteil aus dem Erkältungsbad nicht gerne riechen, sollten Sie lieber ein anderes Produkt wählen. Am häufigsten finden sich Eukalyptus, Thymian oder Brennessel im Badezusatz.
Während Thymian festsitzenden Schleim in den Bronchien lösen kann und ein natürliches Abhusten fördert, kann Eukalyptus krampflösend wirken und zusätzlich das Bakterienwachstum hemmen. Brennnessel ist bekannt für seine harntreibende Wirkung und sorgt in der Badewanne dafür, dass Sie mehr schwitzen, um die Krankheitserreger besser loszuwerden. Die beste Wirkung erzielen sogenannte medizinische Erkältungsbäder, da sie hochdosierte und wertvolle Öle enthalten und auf Parfüm verzichten.
Die richtige Anwendung und Temperatur
Wenn einen die Krankheit erstmal erwischt hat und man sich nicht mehr so wohl fühlt, sollte man beim Erkältungsbad besser auf die Methode des Dreiviertel Bades zurückgreifen. Die Badewanne wird also nicht vollständig mit Wasser gefüllt, sondern nur so weit, dass Ihre Arme und Schultern noch aus dem Wasser herausragen. Dieses Vorgehen schont den meist instabilen Kreislauf mehr.
Zusätzlich sollten Sie auf eine Temperatur zwischen 32 und 38 Grad Celsius achten, damit der Körper zwar warm, aber nicht zu sehr belastet wird. Außerdem entfalten sich die ätherischen Öle im Erkältungsbad bei diesen Temperaturen am besten. Da Sie etwas schwitzen werden, sollten Sie sich ein Glas Wasser neben die Badewanne stellen, um den Flüssigkeitsverlust schnell wieder ausgleichen zu können.
Dauer des Bades und Häufigkeit
Pro Erkältungsbad wird eine maximale Dauer von 20 Minuten empfohlen. In dieser Zeit wird der Körper optimal erwärmt und die Aufnahme der ätherischen Öle gewährleistet. Um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten, sollten Sie sich an diese Vorgabe halten und sich in der Packungsbeilage des jeweiligen Produktes vor Beginn informieren. Haben Sie sich für einen leicht dosierten Badezusatz entschieden, spricht nichts gegen eine mehrmalige Anwendung in der Woche. Speziell stark dosierte Erkältungsbäder sollten maximal zwei Mal wöchentlich angewendet werden.
Empfohlenes Verhalten nach einem Erkältungsbad
Wenn Sie das Bad beendet haben, können Sie sich gut eincremen oder ein Öl verwenden, um die Haut optimal zu pflegen. Im Anschluss schlüpfen Sie in bequeme und warme Kleidung, ziehen sich einen Bademantel an oder legen sich mit einer warmen Decke ins Bett. Wichtig ist, dass Sie sich körperlich schonen und weiterhin ausruhen. Bei jeder Erkältung ist es außerdem zu empfehlen, dass Sie viel trinken. Optimal wären drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee, um den Körper beim Schwitzen und Bekämpfen der Bakterien und Viren zu unterstützen.
Wann Sie ein Erkältungsbad nicht anwenden sollten
Leiden Sie unter einer Unverträglichkeit oder einer Allergie gegenüber einem Wirkstoff des Badezusatzes, sollten Sie ein anderes Produkt wählen oder sich ärztlich beraten lassen, bevor Sie mit der Anwendung starten. Wenn zu den Erkältungsbeschwerden auch Fieber hinzukommt, sollten Sie auf ein Bad besser verzichten. Dies gilt ebenfalls, wenn Sie eine starke Grippe erwischt hat. Ein Erkältungsbad würde in diesen Fällen den Kreislauf zu sehr belasten und Sie könnten in der Wanne unter Schwindel leiden. Auch wenn Sie Probleme mit zu hohem Blutdruck haben oder eine chronische Erkrankung der Atemwege vorliegt, sollten Sie ein Erkältungsbad nur auf ausdrückliches ärztliches Anraten anwenden.
Quellen: