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Makrobiotik der Shuko Yo-Bewegung - Heilung durch Essen

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Makrobiotik der Shuko Yo-Bewegung - Heilung durch Essen

Grundlagen und Herkunft der Makrobiotik

Der Begriff Makrobiotik ist keine Erfindung der Neuzeit. Ganz im Gegenteil: Schon die alten Griechen wie Hippokrates oder auch Aristoteles kannten das Wort. Sie verwendeten es anerkennend für Menschen, die ein gesundes, langes Leben auf natürlichen Grundlagen führten. In Japan wurden diese Grundlagen im 19. Jahrhundert wieder aufgenommen und mit dem damals weit verbreiteten Zen-Buddhismus verknüpft. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich so die Shuko-Yo-Bewegung, welche eine Ernährung nach natürlichen Prinzipien als wichtigstes Mittel zur Gesunderhaltung erachtete. Übersetzt bedeutet Shuko Yo deshalb auch „Heilung durch Essen“. Doch nicht nur Heilung sollte die richtige Ernährung versprechen – auch Glück und Zufriedenheit wurden ihr zugeschrieben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schließlich trat auch Geroges Ohsawa, der Begründer der modernen Makrobiotik, in die Bewegung ein. Er verfeinerte die Methode noch und stelle eine sehr komplexe, detaillierte Anleitung für eine gesunde Lebensführung vor. Ohsawa war es auch, der die Lehren der Makrobiotik bald darauf in aller Welt verbreitete. Insbesondere in Westeuropa und den USA, deren Lebensweise er als besonders gesundheitsgefährdend bezeichnete, erfreute sich die Ernährungsphilosophie im Rahmen der Hippie-Bewegung großer Beliebtheit. Dabei stellt die Ernährung nur einen, wenn auch besonders wichtigen Pfeiler der Makrobiotik dar. Auch spirituelle und weltanschauliche Aspekte sind Teil dieses Lebensstils, von dem Ohsawa bei korrekter Befolgung nicht nur ein gesundes und langes, sondern auch ein glückliches Leben im Einklang mit dem Universum verspricht.

 

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Durchführung: So funktioniert die makrobiotische Ernährung

Die Makrobiotik nach Ohsawa basiert auf einem sogenannten Stufenmodell, welches der Japaner selbst entwickelt hat. Gemäß dieser Stufen hat er eine Skala von -3 bis 7 geschaffen, welche einen weniger empfehlenswerten bis hin zum bestmöglichen Speiseplan umfasst. Je höher die Zahl, desto hochwertiger die jeweilige Nahrung. Dabei beinhalten alle Stufen bereits die Grundlagen der Makrobiotik, weshalb ein rundum gesunder Mensch sich beispielsweise auch für eine Zeit lang gemäß einer niedrigeren Stufe ernähren kann. Kranke Menschen hingegen sollten im Rahmen einer zeitlich begrenzten Kur ausschließlich nach Diätstufe 7 essen – eine Stufe, die Ohsawa ohnehin als bestmögliche Ernährung für alle Menschen bezeichnete. Auf dieser Stufe steht ausschließlich Getreide, meist in Form von Naturreis, auf dem Speiseplan. Darüber hinaus beinhalten die verschiedenen Stufen gekochtes Gemüse, Algen, Fisch, unverarbeitetem Getreide sowie Hülsenfrüchten in jeweils unterschiedlichen Anteilen. Laut Ohsawa sollte die Ernährung umso hochwertiger sein, je mehr (unbehandeltes) Getreide in ihr enthalten sei. Flüssigkeit soll, entgegen zu allen Empfehlungen von Ernährungswissenschaftlern, nur in geringen Mengen aufgenommen werden. Viele Gemüsesorten wie Nachtschattengewächse, aber auch Obst sollte weitestgehend vermieden werden. Ebenso verboten sind Salz und Zucker, aromatische Kräuter, scharfe Gewürze, anregende Genussmittel wie Kaffee sowie Milch und Milchprodukte. Die Aufstellung nach verschiedenen Stufen schuf Georges Ohsawa nach seiner Auffassung von Yin und Yang, welches in den von ihm empfohlenen Lebensmitteln in idealer Kombination vorhanden sei. Innerhalb der verschiedenen Ernährungsstufen jedoch verweist die Makrobiotik auf die Eigenverantwortung des Menschen: Wer krank ist oder eine grundsätzliche Nahrungsumstellung wünscht, sollte sich zunächst an der höchsten Diätstufe versuchen. Darüber hinaus soll jeder Mensch jedoch selbst beobachten, welche Ernährungsstufe ihm am Besten tut und was er innerhalb der Makrobiotik vertragen kann.


Kritisches und Fazit

Auch wenn Promis wie Madonna und Gwyneth Paltrow immer wieder begeistert hiervon sprechen: Es gibt wohl kaum eine Ernährungsform, die so heftig kritisiert wird wie die Makrobiotik. Dabei steht sowohl die Ernährung selbst als auch deren weltanschauliche Grundlagen in der Kritik: Zum Einen wird die stark beschränkte Auswahl an Nahrungsmitteln als unhaltbar bezeichnet. Ernährungswissenschaftler warnen vor möglichen Mangelernährungen, vor körperlichen Beschwerden sowie dem Nachlassen zahlreicher vitaler Funktionen. Die strenge Form der makrobiotischen Ernährung wurde unter Anderem mit Erkrankungen wie Rachitis oder Blutarmut (Anämie) in Verbindung gebracht. Auch Empfehlungen wie die sparsame Aufnahme von Flüssigkeiten werden als sehr gefährlich betrachtet. Darüber hinaus werden die weltanschaulichen Behauptungen Ohsawas als nicht nur falsch, sondern zum Teil gefährlich betrachtet. Allein die These, dass alle Krankheiten einschließlich Krebs durch makrobiotische Ernährung heilbar sei und nur im allerseltensten Notfall auch medizinisch behandelt werden sollte, ist unhaltbar. Auch einige andere Behauptungen Ohsawas werden widerlegt: So werden seine Angaben, die makrobiotische Ernährung werde in dieser Form auch von Zen-Buddhisten befolgt, vom Zen-Meister Kapleau als falsch bezeichnet. Darüber hinaus gibt es heute Verfechter der modernen Makrobiotik wie den Japaner Michio Kushi, der eine durchaus moderate Form propagiert. Hierbei sind deutlich mehr Lebensmittel erlaubt, und auch die strenge Einteilung nach Stufen wird abgelehnt. Kritiker der Makrobiotik beziehen sich meist auf die klassische Form nach Ohsawa; zur modifizierten Makrobiotik gibt es bisher weniger Studien.