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Heubad - gesundheitsfördernde Wirkungen durch Kräuterdunst

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Heubad - gesundheitsfördernde Wirkungen durch Kräuterdunst

Heubad - gesundheitsfördernde Wirkungen durch Kräuterdunst

Ein Heubad ist ein Vergnügen ganz besonderer Art. Wer kennt nicht die Erinnerung an frisch gemähte Wiesen, an duftende Kräuter und Blüten, deren Aroma uns beim Spaziergang in der Nase kitzelt. Fast schon kann man die Grillen zirpen hören und weiß - jetzt ist Sommer! Eine guter Portion Heu bündelt all diese Erinnerungen an Farben und Geräusche und ist dabei selbst vor Allem eines: Ein Dufterlebnis, das seinesgleichen sucht. Nicht umsonst toben Kids auf dem Bauernhof liebend gern auf dem Heuboden - hier riecht es einfach so wunderbar frisch, natürlich und einfach unvergleichlich. Grund hierfür ist die Zusammensetzung des Heus, welche je nach Standort aus verschiedensten Gräsen, Blumen und Heilkräutern besteht. Diese ergeben zusammen eine unwiderstehliche Mischung, welche beim Trocknen noch intensiver zu duften beginnt. Bei einem Heubad kann diese Wirkung durch Zugabe von Wärme und Wasser noch intensiviert werden. Eingepackt in feuchtwarmes Heu und sorgsam zugedeckt, kann man hier die ganze gebündelte Naturkraft am eigenen Leib erfahren. Der langsam aufsteigende Kräuterdunst hat einen ähnlichen Effekt wie das Dampfbaden, ist durch die geballte Ladung Heu aber deutlich aromenintensiver. Und nicht nur das: Auch gesundheitsfördernde Wirkungen werden dem Heu zugesprochen. Die kleine Schwitzkur unterstützt verschiedene Prozesse im Körper und gilt als echtes Naturheilmittel zur Entschlackung und Entgiftung. Damit dem so ist, sollte das angebotene Heubad ausschließlich mit besten, naturbelassenen Präparaten durchgeführt werden. Kenner dieser Anwendung schwören auf die Zugabe von echtem Bergwiesenheu, welches in steilen Höhenlagen geerntet eine besondere Vielfalt verschiedener Heilkräuter mit deren ätherischen Ölen beinhaltet. Deshalb werden Heubäder unter Anderem, aber nicht nur, gern in Spas uns Wellnesspraxen in Alpennähe angeboten. Jeder schwört dabei auf seine eigene Zusammensetzung des frischen Bergheus, wobei gilt: Je höher geerntet, desto erlesener und seltener die enthaltenen Pflanzen. Doch auch an jedem anderen Ort der Welt ist das Heubaden eine echte Wohltat für Körper und Seele - schließlich kann Bergwiesenheu auch importiert werden. Wer es ausprobiert, begibt sich dabei ganz automatisch auf eine imaginäre Reise, zu saftigen Wiesen und duftigen Blüten...


Zur Geschichte des Heubadens

In den Alpenregionen ist das Heubaden tatsächlich keine Erfindung von Spa und Wellnessbereichen. Im Gegenteil, hier blickt das Bad im Kraxenofen (mehr dazu weiter unten) oder im Schwitzraum mit einer ordentliche Portion Bergwiesenheu auf eine längere Tradition zurück. Für die bereits längere Geschichte spricht auch, dass bereits Pfarrer Kneipp das Heubad 1896 in seine Gesundheitsfibel aufnahm. Hierbei sprach er der Schwitzkur unter einer dicken Lage Heu verschiedene gesundheitsfördernde und heilende Wirkungen zu, die heute in der Praxis mannigfach bestätigt werden konnten. Übrigens: Die moderne Variante des Heubadens ist dabei deutlich komfortabler für den Behandelten und verdient deshalb erst das Prädikat "Wellness". Früher noch enthielt das Bergwiesenheu, zum Teil auf Grund ungünstiger Lagerbedingungen sowie -Möglichkeiten, eine ganze Reihe verschiedener Pilze. Diese befanden sich in einem stetigen Vergärzungsprozess, welcher das Heu enorm aufheizte. Hierdurch sind die schon damals hohen Temperaturen während des Heubadens zu erklären. Wer weiß - vielleicht ist die gesundheitsfördernde Wirkung des Heubadens ja eher zufällig entdeckt worden? Fest steht jedenfalls, dass damalige Patienten in eine dicke Schicht Heu gepackt bei bis zu 60 Grad ausharren mussten und so mächtig ins Schwitzen kamen. Ein netter Nebeneffekt dabei: Die ätherischen Öle des Heus wurden freigesetzt und konnten so über die Atemwege wie über die Haut ihre wohltuende Wirkung im Körper entfalten. Heute wird die Schwitzkur im Heu nur noch als sanfte Variante angeboten. Das zuvor in Wasser eingeweichte Heu wird auf den Körper aufgetragen, zugewickelt und eventuell zusätzlich in einem sehr warmen Wasserbad genossen. Die Wirkungen sind dabei dieselben geblieben, nur kann der Effekt heute deutlich schonender auf den gesamten Organismus einwirken.

Arnika, Enzian und Co: Bestandteile, Ausführung und Wirkung des Heubades

Heu ist immer eine Mischung verschiedener Gräser, Pflanzen und Büten. Die genaue Zusammensetzung hängt sowohl von der Region als auch von deren Höhenlage ab. Dabei gilt grundsätzlich: Je höher der Anbau des Heus, desto eher befinden sich hier auch seltene und wertvolle Pflanzen mit ätherischen Ölen wie Baldrian. Die möglichen Bestandteile umfassen neben Gräsern unter Anderem Arnika, Edeltraute, Enzian, Ehrenpreis, Erika, Frauenmantel, Fingerkraut, Katzenpfötchen, Klee, Prachtnelke, Schafgarbe und viele weitere wertvolle Heilkräuter. Diese werden unter Anderem auch allein erfolgreich in der Naturheilkunde eingesetzt und entfalten im Heubad zusammen mit anderen Bestandteilen ihre wohltuende Wirkung. Für das Heubad muss das entsprechende Wiesenheu zunächst eine ganze Weile in warmes Wasser eingelegt werden, wodurch es nach und nach seine ätherischen Wirkstoffe freigibt. Dank der Wasserbindung von Blütenpollen können auch Allergiker bedenkenlos ihr Heubad genießen. Anschließend beginnt die eigentliche sanfte Schwitzkur, indem der Behandelte auf einer angenehm weichen Liege platznimmt. Nun wird das Heu in einer Art Ganzkörperpackung auf seinen Körper gelegt und eventuell mit einem Laken oder einer Decke geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Temperatur des Heus um die 40 Grad. In manchen Kureinrichtungen wird die vorgewärmte Liege nun zusätzlich in ein Wasserbecken abgesenkt, was jedoch nicht immer der Fall sein muss. Während des rund 20-30 minütigen Schwitzens unterm Heu entfaltet sich die gesamte Kraft der (Berg-) Wiesen und seiner Bestandteile: Die ätherischen Öle werden durch den warmen Wasserdunst freigesetzt und können sowohl über die Atemwege als auch über die Haut vom Behandelten aufgenommen werden. Diese wirken sich in Kombination mit der Schwitzkur besonders wohltuend auf das gesamte Bronchialsystem, aber auch auf die Psyche aus. Die Stimmung wird deutlich aufgehellt, Stress wird abgebaut. Durch die tiefenwirksame Erwärmung ist das Heubad außerdem sehr gut geeignet bei Muskelverspannungen, rheumatischen Beschwerden, Ischialgie, Arthritis und anderen Entzündungszuständen. Hier sollte jedoch zuvor ein Arzt konsultiert werden. Und noch eine ganz typische Wirkung tritt nach einem Heubad ein: Durch die tiefe Entspannung und die hohen Temperaturen macht es herrlich müde, weshalb man nach dem Bad am Besten einen rundum entspannten Abend genießt.


Heubad, Heuwickel, Kraxenofen & Co: Heubäder und seine Varianten

Ein herrliches Bad in frischem Bergwiesenheu ist eine echte Wohltat für Körper und Seele. Das Schwitzen in angenehm temperierten Heu und der traumhafte Duft sind ein Erlebnis für sich. Doch nicht immer findet sich auf Anhieb ein passendes Hotel oder Day-Spa für das Bad in Gräsern und Blüten - oder man findet weder Zeit noch Geld für eine ausgiebige Heukur. Wir möchten Ihnen deshalb ganz verschiedene Varianten aufzeigen, wie Sie mit dem Naturwunder Heu Kräfte tanken können. Die intensivste Wirkung hat nach wie vor unser oben beschriebenes Heubad, welches in einigen Wellnessstudios oder Spas auch als Heuwickel bezeichnet wird. Eine kleine, nicht vollständige Übersicht ausgewählter Wellnesshotels mit Heubad-Abteilung findet sich beispielsweise unter http://www.wellness-regionen.de/Lexikon/Heubad.php. Darüber hinaus gibt es auch echte Heubad-Initiativen, die ihr eigenes Bergwiesenheu anbieten und alle hiermit versorgten Hotels und Kureinrichtungen auf einen Blick listen. Ein Beispiel hierfür ist die Wiesmahdgemeinschaft Oberes Ammertal mit ihren zugehörigen Einrichtungen: http://www.heubad.de/wies_0.html. Und wenn Sie das nächste Mal einen Urlaub buchen, fragen Sie doch gezielt nach dem Angebot "Heubad" nach! Vielleicht leben Sie ja auch selbst in einer Region, in der Heubäder angeboten werden? Die Touristeninformation hilft Ihnen sicher gern weiter. Eine weitere Möglichkeit, die wohltuende Wirkung des Heus zu genießen, ist der Kraxenofen. Gemäß seiner Herkunft wird er mitunter auch als Alpenkraxen-Ofen bezeichnet. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine traditionelle Schwitzkur der sanfteren Art, welche heute in vielen Kurhäusern und Saunalandschaften zu finden ist. Beim Kraxenofen wird eine gewisse Menge feuchtes Heu in einer Art offenen Ofen erwärmt, wodurch es seine herrlichen ätherischen Öle freigibt. Der Kraxenofen ist dabei relativ klein und bietet Platz für eine Person mit einer Sitzfläche davor. So gibt es Wellnessbereiche, in denen gleich mehrere Kraxenöfen kommunikativ im Halbkreis zueinander stehen und so ein gemeinsames Erleben dieses Teilbades ermöglichen. Und wenn Sie Ihr ganz privates Heubad einfach zwischendurch zu Hause probieren möchten, dann bekommen Sie schon für sehr wenig Geld eine kleine Portion davon beispielsweise im Tierhandel. Wichtig: Achten Sie auch hier auf Qualität wie beispielsweise Bio-Anbau bzw. Anbau ohne Spritz- und Düngemittel. Wenn Sie den Anbieter nicht genau kennen, wählen Sie ruhig verpacktes Markenheu, welches frei von Pilzsporen und Ähnlichem ist. Mit dieser kleinen Portion können Sie dann entweder ein echtes "Heubad" in der Wanne nehmen oder sich beispielsweise eine (trockene) Heupackung über Nacht gönnen. Schöne Träume sind Ihnen sicher, denn ganz nebenbei fördern die wohltuenden Substanz des Heus auch den Schlaf (siehe oben)...

 

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